Unser Turnvater – Rudi Zweck

Sein Leben und Werken im Namen des Sports

Unser Turnvater - Rudi ZweckRudi Zweck wurde am 08. März 1911 geboren und erlernte später den Beruf eines Zimmermanns. Schon von der frühesten Kindheit an interessierte er sich für das Turnen und dessen Belange. Engagiert half er als junger Zimmermann schon 1928 beim Bau der Turn- und Kulturhalle von Niederwiesa mit. Fast seine ganze Freizeit setzte er für die Erhaltung, Erweiterung und den Neubau von Sportstätten ein, ob es nun in den 30er Jahren im Flussbad, später im Naturbad oder beim Bau des „Walter Reichert Stadions” war.

Nach dem Krieg 1945 organisierte er mit weiteren Sportlern wieder die Turnbewegung in unserem Ort. In den Jahren 1946/47 baute er eine Turn-Wettkampfriege auf, eine der ersten im Kreisgebiet. Er war Gründungsmitglied der Sektion Turnen/Gymnastik im Jahre 1948.

Bis 1980 war Rudi Zweck Sektionsleiter Turnen/Gymnastik. In diesen 32 Jahren hat er die Sektion Turnen und Gymnastik vorbildlich geleitet und geführt. Regelmäßige Bühnen-Turnen und Schauvorführungen bis Ende der 60er Jahre wurden unter seiner Leitung organisiert und durchgeführt.

Er war 1954 Gründungsmitglied der BSG „Traktor Niederwiesa” und 1990 der SV „Grün-Weiß” Niederwiesa e.V. nach der Neustrukturierung des Sports in den neuen Bundesländern.

Bis 1991 war er Leitungsmitglied in der BSG und im SV und von 1961 bis 1990 im Kreisfachausschuss Turnen des Kreises Flöha aktiv tätig.

Von 1958 bis 1996 war Rudi Zweck als Kampfrichter im Kreisgebiet tätig und besaß die Abnahmeberechtigung für das Sportabzeichen der DDR. Zur selben Zeit arbeitete er als Übungsleiter im Kinder-, Jugend- und im Erwachsenenturnen weiblich wie männlich.

Von 1957 bis 1968 hat er am Stadionbau über 3000 unbezahlte Arbeitsstunden geleistet. In diesen 10 Jahren verzichtete er auf seinen wohlverdienten Jahresurlaub mit seiner Familie, um die Zeit in den Bau und die Fertigstellung des Stadions zu investieren. Dafür wurde er 1966 mit der goldenen Ehrennadel des DTSB für seinen aktiven Einsatz beim Stadionbau geehrt.

Im Jahre 1987 rief er den Turnwettkampf „Niederwiesaer Traktorpokalturnen” mit ins Leben.

Im Alter von 78 Jahren baute er nochmals eine Jugendriege weiblich auf. Leider war er seit 1996 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, aktiv an unseren Übungsstunden teilzunehmen. Er erhielt mehrmals die Ehrennadel des DTSB der DDR in Bronze und Silber.

Am 01. Oktober 1987 wurde er als Vorbildlicher Übungsleiter des DTSB der DDR mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet und erhielt am 08. Mai 1995 die Ehrennadel des Sächsischen Turnverbandes in Bronze.

Noch mit 83 Jahren zeigte er den Nachwuchsturnerinnen und -turnern eine Vorhebhalte am Pauschenpferd, was eine besondere Bewunderung bei den Aktiven hervorrief. In seiner über 40jährigen Übungsleitertätigkeit lehrte Rudi Zweck Generationen von Mädchen und Jungen die ersten Schritte im Gerätturnen. Natürlich blieben die Erfolge nicht aus und so konnte mancher Kreismeistertitel unter seiner Übungsleitertätigkeit erreicht werden.

1996 zog er aus gesundheitlichen Gründen nach Wildau bei Berlin in die Nähe seines Sohnes.  Der Kontakt zu seinen Turnfreunden hier in seiner Heimat ist in dieser Zeit nie abgebrochen. Jährlich wurde er zu seinem Geburtstag von Turnfreunden besucht. Leider war es ihm nicht mehr möglich, an unserem Festwochenende im Mai 1999 zum 90jährigen Bestehen der Freien Turnerschaft teilzunehmen.

Nach schwerer Krankheit verstarb Rudi Zweck am 28. Oktober 1999.

Für alle Turn- Sportfreunde im Verein war Turnfreund Rudi Zweck durch sein Handeln, seine ausgeprägte Willenskraft und seine Sach- und Fachkompetenz stets ein Vorbild. In ehrendem Gedenken wird uns unser „Turnvater“ Rudi Zweck stets in unserer Erinnerung bleiben.